Die letzte Woche hat Eileens Mama uns begleitet. Meistens ist sie einen Teil des Tages mit uns mitgegangen und hat den Rest des Tages etwas anderes schönes gemacht. Die Infrastruktur ist hier sehr gut und es gibt sehr häufig große Picknickplätze. Dadurch haben wir teilweise sogar Schlafplätze gefunden, wo sie im Auto bei uns schlafen konnte.

Der Wegabschnitt war traumhaft schön. Wir schlängelten uns an der Küste entlang und durchquerten wunderbar ruhige Eukalyptuswälder. Links von uns sehen wir oft das kantabrische Gebirge mit seinen schneebedeckten Hügeln. Das Wetter ist hier warm und inzwischen auch überwiegend trocken. Häufig tragen wir schon kurze Klamotten - Annika sowieso aber auch Eileen findet man gelegentlich im T-Shirt.

Inzwischen sind es nur noch unter 500 km bis nach Santiago und die Emotionen schwanken stündlich zwischen Stolz, Freude und Wehmut hin und her. Wir schmieden schon ganz viele Pläne für 'die Zeit danach' und freuen uns ein bisschen auf Zuhause.

Wir fanden zwei nette Waldkapellen, an denen wir übernachten konnten. An einer davon mussten wir eine Zwangspause einlegen, weil Annika sich die ganze Nacht lang übergeben musste. Bis Morgens war es schon wieder etwas besser aber an Weiterlaufen war auf gar keinen Fall zu denken. Eileen ging es gut, sie sollte sich aber zwei Tage später noch anschließen. Während Annika mit der Wiese vorlieb nehmen musste, hatte Eileen sogar ein Bad. Tanja hatte für uns alle eine Hütte auf einem Campingplatz organisiert, der auch Pferde aufnimmt. Auf diese Weise gab es ein bisschen Luxus beim Krank sein und auch Eileen bekam ihren Erholungstag im Bett. Bis jetzt wissen wir nicht, ob es am Essen, dem Wasser oder einem Virus lag und werden es wohl auch nie herausfinden. Zumindest war das Schlimmste immer schnell vorbei.

Insgesamt war es trotz allem eine schöne und besondere Woche mit liebevoller Mamabegleitung und alles in allem einer der schönsten Wegabschnitte des gesamten Caminos.