Woche 23 (30.01. - 05.02.2025):Wetterextreme, Übernachtung in DER Herberge, Mamabesuch und Reiten am Strand

Nach der vorherigen Woche wartete noch die schlimmste Sturmnacht auf uns. Bereits morgens war deshalb klar, dass wir unbedingt Wände um uns herum brauchen.
In der Mittagspause begegneten wir wie so oft 'zufällig' einer Deutschen, die hier lebt. Sie hat genauso 'zufällig' einen Freund mit Pferd und Gartenhütte ganz in der Nähe. In dieser wunderschönen Hütte mit eigenem Bad und Bett verbrachten wir den schlimmsten Sturmtag und zogen erst nach einem Tag Pause weiter.
Am Tag danach liefen wir bis zu DER Herberge am Camino del Norte. Der Herbergsvater Ernesto ist Pfarrer und hat als junger Mann mehrere Jahre die Welt bereist. Von ihm stammt auch das Zitat: „Reisen ist die Universität des Lebens“. Die Herberge ist nach seinem Großvater Peuto benannt, der ursprünglich hier gelebt hat. Inzwischen ist Ernesto selbst schon über 80 und er verkörpert den Geist des Caminos wie kein anderer. Als er erfuhr, dass Annika hauptberuflich Küsterin ist, war er vollkommen begeistert. Sie ist aus über 100.000 Menschen die Erste mit diesem Beruf.
Außerdem haben wir den Tag mit dem bisher stärksten Regen erlebt. Irgendwann war sogar die gummierte Regenjacke so durchweicht, dass das Wasser vom Poncho in der Ellenbeuge rein und am Handgelenk wieder rauslief. Abends konnten wir zum Glück unter ein großes Vordach einer Kirche und uns wieder trockenlegen.
Am Montag kam Eileens Mama nach zwei Tagen Fahrt bei uns an. Wir bekamen wieder etwas Nachschub und haben jetzt für die nächsten Tage einen Begleitwagen mit netter Person und Einkaufsservice. Was ein Luxus!
Schließlich konnte Annika sich einen Kindheitstraum erfüllen und endlich einmal am Meer entlang galoppieren. Wir fanden einen schönen Schlafplatz direkt am Strand. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Taschen abgepackt und wir auf dem Weg zum Meer. Am Anfang waren die Wellen noch etwas gruselig aber GoGo wurde schon bald mutiger und blieb an Annikas Seite auch im Wasser stehen. Nachdem die größten Ängste abgebaut waren, konnte der Traum in die Tat umgesetzt werden und die zwei rasten über den Strand. Währenddessen lief Eileens Kamera heiß, um diesen historischen Augenblick für später festzuhalten. Am nächsten Morgen gingen wir nochmal hinunter zum Strand und liefen erst mittags los, um diese seltene Gelegenheit zu genießen. Zwischendurch ritt auch Eileen eine kleine Runde im Schritt und bekam ihre erste Reitstunde als Erwachsene direkt am Strand.
Jetzt sitzt Annika grinsend vor ihrem Handy und schaut sich alle entstandenen Fotos und Videos an.
