Bilder zur Heiligen Woche und zur Osterzeit
4. Sonntag in der Osterzeit
Unser Pastor…
Unser Pastor…
Auferstanden ist er, dieser Christus. Und er ist unter denen, die ihn suchen - ob im Glauben oder im Denken - im Zweifeln oder im Ahnen - im Finden oder im Verlieren - im Siegen oder im Scheitern. Unter all‘ denen ist er als einer, der dient. Einer der die Tür offen hält zu all dem, was uns Menschen wirklich frei macht, zum eigenen „ich“ und zum anderen „du“.
Er ist wirklich unser Pastor, der „PASTOR BONUS“, der gute Hirte, der die Tür zur Herde behütet, damit Menschenfeindliches draußen bleiben m u s s und Menschenfreundliches drinnen bleiben k a n n.
Im Gegensatz zu vielen irdischen Pastoren ist er der, der nichts herstellt, aber alles darstellt:
ER, der Schloss und Riegel vom Tor des Himmels abgerissen und alle eingeladen hat, die Schutz und Leben suchen.
ER, der ängstlich verschlossene Lebenstüren öffnet,
ER, der unsere Enge weitet, der unsere Blindheiten sehend und unsere Taubheiten hörend macht.
ER, der unser oft so selbstverliebtes ICH in eine offene Seele verwandelt.
ER, der uns gelehrt hat, dass es keine dummen Schafe gibt und wir keine dumme Herde sind.
Und wenn wir in der Unzahl der Meinungen und im Gewirr der Vielzahl der Stimmen auch durch diese Corona-Tage ziehen, dann wissen wir:
einer steht da an der Tür
einladend und offen -
weitherzig und freundlich -
er schließt keinen aus -
er schließt auch keinen ein.
Aber er macht die Zusage: Wenn du kommen willst, wenn du Gott suchst und das Leben für dich finden willst, dann kommt, ohne Angst.
Einer steht da an der Tür: Christus - unser Pastor.
bm
3. Sonntag in der Osterzeit
Fahrt noch einmal raus…
Fahrt noch einmal raus…
Ins Netz gegangen -
im Netz verfangen -
zu Menschenfischern gemacht
Wieder mal erzählt der Evangelist Johannes so eine unglaubliche Geschichte von dem, der da steht und den man nicht erkennt.
Fahrt noch einmal raus -
sagt da einer, der am Ufer steht.
Fahrt noch einmal raus -
sagt da einer zu den Profis, die sich den ganzen Tag abgerackert haben - die Fischer auf dem See.
Und dann nichts - die Netze sind leer.
Fahrt noch einmal raus -
sagt da einer – und warum auch immer -
sie tun es, die Profis -
und sie erleben diese unglaubliche Geschichte:
die prall gefüllten Netze, zum Bersten voll.
Fahrt noch einmal raus -
Und sie sind ihm ins Netz gegangen -
sie haben sich in seinem Netz verfangen -
er fischt sie heraus aus der Erfolglosigkeit der leeren Lebens-Netze.
Fahrt noch einmal raus -
sagt der, der da am Ufer steht, den Fische-Fischern -
und sie kommen als Menschen-Fischer zurück.
All den Müden -
den Enttäuschten -
den Erfolglosen -
den An-sich-selber-Zweifelnden -
den Abgelehnten und den Orientierungslosen -
den Abgesagten und den Ungefragten -
den Trostlos-Trauernden und den Un-Auferstandenen -
denen, die voller Angst sind –
all denen sagt er:
Fahrt noch mal raus – habt Vertrauen – ich bin da.
Fahrt noch mal raus -
sagt der, der da am Ufer steht, auch dir:
Planst du dein Leben noch -
oder fischt du schon?
bm
2. Sonntag in der Osterzeit
Wir setzen auf die Liebe
Wir setzen auf die Liebe,
um den Hass weg zu weinen aus dieser Welt und dem Tod ins Gesicht zu lachen.
Sieger, Mächtige und Gewaltige und der Großkotz haben ausgespielt;
weil jemand sich mit uns an den Tisch setzt,
ein Stück Brot nimmt und sagt:
hier, das bin ich für euch.
Und - er meint das ernst.
Und - er verschenkt sich damit selbst.
Und - er setzt auf die Liebe - auch wenn er Gleichgültigkeit erntet.
Und - er neigt sich damit auch denen zu,
die hungern, aber nicht wirklich hungrig sind -
die existieren, aber nicht wirklich leben -
die gläubig sind, aber nicht wirklich glauben -
die „du“ sagen, aber „ich“ meinen -
die das Leben einfach so selbstverständlich runterkippen -
die aber nie jemals den Geschmack tiefer Sehnsucht gespürt haben?
Das ist der, der sich mit denen an den Tisch setzt,
die den Kopf verlieren und die vielen Abschiede im Leben leid sind.
Das ist der, von dem die Leute fragen: wie ist der denn so?
Und einer von den Verloren-Geglaubten sagt:
barmherzig ist er - barmherzig.
bm
Ostern
Der Ostermontag in der Kapelle Sankt Franziskus Xaverius, Heide
Ostern
Christus ist von den Toten auferstanden.
Er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.
Er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.
Christus ist von den Toten auferstanden.
Er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.
Ostern ist schon seit jeher eine Zeit für Aufgeweckte; ist nur ein Datum für Wachgebliebene - für Menschen also, in denen sich das Gespür für eine ganz besondere Stunde, für eine geheiligte Zeit, für eine einmalige Wandlung in der Geschichte der Menschen, die sich bis heute erhalten hat.
Überall auf dem Erdenrund halten Christen diese Nacht und diese Zeit heilig.
Wenn wir in diesem Jahr auch äußerlich auf Abstand gehen müssen, bleiben wir trotzdem mit all denen verbunden, die noch singen können: Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden. Das leere Grab – genau das ist es. Es ist Gottes Intensivstation, in der uns allen der Atem des Lebens eingehaucht wird, den kein Virus zerstören kann.
Ostern ist es eine hell erleuchtete Nacht, erfüllt von zahllosen Lichtern, zuhause in den Wohnungen und überall da, wo Menschen unterschiedlichster Art und Lebensform trotzdem wachen und beten und feiern und dem Tod ins Gesicht lachen - aufgrund der vagen Hoffnung, dass er nicht das letzte Wort haben wird.
Christus ist gekommen, um all unsere Dunkelheiten und Ängste hell zu machen und sich aller anzunehmen, egal woher sie kommen, wie sie leben und wie sie glauben. Wir gehören zusammen, weil wir Menschen sind und Überlebende sein werden.
Das Grab ist leer und der Allmächtige lässt uns die Augen aufgehen, damit unser totes Herz wieder lebt.
Für immer.
bm
Oster-Aufstand
Manche mögen diese Formulierung übertrieben oder unangemessen finden.
Angesichts so vieler Karfreitags-Erfahrungen damals und heute handelt es sich jedoch beim Osterfest um ein anstößiges Ereignis:
Gott setzt mit der Auferweckung Jesu einen wichtigen Anfang für neues, hoffnungsvolles Leben.
Der Weg dorthin bedeutet:
aufwachen, aufblicken, sich aufrichten;
oder anders gesagt:
aufstehen,
den Aufstand wagen gegen die vielfältige Macht des Todes!
Insofern sind Christinnen und Christen (bzw. sollten sein) Aufständische in der Welt von heute aus der Kraft des Osterglaubens.
fsch
Nur Drei Tage...
Karfreitag
hilflos und ohnmächtig
alleingelassen
gelähmt und voller Angst
zerbrochen und ausgeliefert
verzweifelt und verletzt
Karsamstag
leer
Lösungen klopfen an
Geduld will Platz gewinnen
Tröstungen tun weh
verstanden werden
nicht mehr so schlimm
aber noch nicht vorbei
Ostern
durchatmen
neue Perspektiven wahrnehmen
Neues mutig zulassen
sich von der Zukunft herausfordern lassen
Klarheit
Leben wieder gestalten
Glück
nur drei Tage: wie eine Ewigkeit
nur drei Tage: warten auf eine Lösung
nur drei Tage: mitten im Alltag
Nur drei Tage - bis zur Er-lösung
awe
Alles kommt anders...Vorstellungen verlieren ihre Kraft
Die Wirklichkeit holt uns ein
Freude und Traurigkeit tauschen ihre Plätze
Sehnsüchte regen sich
Sicher erscheinende Planungen werden durchkreuzt
Erfahrungen sortieren
Perspektiven neu entdecken...
Leben durchkreuzt wahrnehmen
Anfällig werden für
lebendiges Kreuz und
die eigene Wirklichkeit durch
Jesu Leben, Tod und Auferstehung
durchkreuzen lassen
Sich selbst durchkreuzen lassen
mit durchkreuzter Sicherheit
Leben gestalten
awe
Durchkreuztes Leben
Schicksalsschläge, Krankheit, Arbeitslosigkeit,
Angst vor der Zukunft, Probleme in Ehe,
Familie, Partnerschaft und Freundschaft -
unsere Kreuze haben viele Namen.
Wie fühle ich mich,
wenn solch ein Kreuz in mein Leben einbricht?
Ich kann mich dann auflehnen.
Ich kann auch resignieren oder davonlaufen.
Oder - ich kann versuchen,
dieses ganz konkrete Kreuz anzunehmen
und die Spannung auszuhalten,
die sich über mich legt und mein Leben zu lähmen versucht.
Solche Situationen waren für Jesus ein Teil seines Lebens,
ein Teil seiner Lebenserfahrung.
Im Vertrauen darauf,
dass alles Leidvolle und Schwere,
alles scheinbar Unlösbare einen Sinn hat,
da hat er sein Kreuz angenommen - ausgehalten.
Die Liebe ist immer stärker als der Tod,
die Hoffnung triumphiert über das Leid -
auch wenn es manchmal nicht so aussehen mag.
Gib dem Keim der Hoffnung,
die Gott in dich eingepflanzt hat, eine Chance.
Vertrau ihm - trau dich!
Der Glaube der Christen hält Belastungen aus,
hilft tragen und wird tragfähig,
wo aller Halt weg zu brechen droht.
Wer sein Kreuz auf sich nimmt,
wer nicht meint, alle Spannungen selbst beheben zu können,
sondern sich zu Gott hinkehrt - umkehrt,
der flieht nicht vor dem Leben,
sondern stellt sich seiner eigenen Lebensrealität.
Weil er leidensfähig wird,
wird er lebensfähig - und liebesfähig.
Gebet
Mit dir, Gott, überspringe ich Mauern,
kann ich die Belastungen,
Kreuzungen und Durchkreuzungen
des Lebens aushalten.
Ich kann mich annehmen, wie ich bin
und was in meinem Leben nun mal gerade so ist.
Alle Schuld willst du mir von meinen Schultern nehmen.
Du schenkst mir immer wieder einen neuen Anfang,
sagst immer wieder neu ja zu mir.
Lass mich die Chancen jedes neuen Tages nutzen.
Schenk' mir doch den Glauben,
die Hoffnung
und die Liebe,
ohne die ich nicht leben kann.
Hilf mir.
bm
Gründonnerstag
Ein Gedeckter Tisch mit Freunden
Ein gedeckter Tisch mit Freunden,
ein Kuss, eine Schüssel und ein Hahn
Da setzt sich jemand mit Freunden an den Tisch,
wird selbst zum Brot,
zum Nahrungsmittel,
zum Lebensmittel,
zum Mittel für das Leben.
In einer der tiefsten Nächte dieser Erde,
gibt einer jemandem einen verzweifelten Kuss –
und küsst sich in den Verrat.
Da nimmt jemand eine Schüssel mit Wasser
und geht auf die Knie, um Füße zu waschen.
Genau der, vor dem eigentlich andere knien sollten,
um sich den Kopf waschen zu lassen.
An einem frühen Morgen kräht ein Hahn –
und da ist jemand
nur einen Hahnenschrei davon entfernt,
sein Leben wegzuschmeißen.
bm
Palmsonntag
Hosanna dem Sohne Davids!
Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israel. Hosanna in der Höhe.
Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israel. Hosanna in der Höhe.
Ja, so riefen die Leute, die Jünger und die Bewohner Jerusalems, als Jesus auf einem Esel, einem königlichen Tier, in seine Stadt Jerusalem einzog. Kleider und grüne Zweige legten sie als Verehrung auf seinen Weg.
In diesen Tagen des Corona Virus gehen uns solche Lobgesänge und dieses „Hosanna“ nicht so leicht von den Lippen.
Wo bist du, Gott? fragen vielleicht viele Menschen in diesen Zeiten. Wo können wir dich spüren? Wo erfahren wir deine Nähe, dein Mit-Gehen, dein Mit-Leiden in dieser virusgeschwängerten Zeit? Bist du überhaupt da? Hört uns einer?
Antworten? Bekommen wir Antworten?
Auf unserer Palmsonntagsdarstellung vor dem Altar ist es dargestellt: wir können nur das tun, was Christen schon seit 2000 Jahren tun – wir folgen seinen Spuren. Wir sehen nicht sein Gesicht, wir erhalten keine Erklärung – kein detailliertes „Warum“ und „Wozu“, und warum gerade mit so vielen leidvollen Erfahrungen.
Wir sehen auch hier Jesus nur von hinten, wie er auf das Stadttor zureitet, in die Stadt seiner Königskrönung.
Aber seine Krone steht ihm schon vor Augen. Das ist das Paradox. Leben gibt es nur durch den Tod hindurch.
Kein „Warum“ und „Weshalb“, keine Erklärung oder Beschönigung.
Nur ein:
SO IST ES.
Wir sehen Jesus hier nur von hinten.
Aber er hinterlässt eine Spur.
Auch in meinem Leben ?