Impulse des Pastoralteams

 

Für uns alle ist die Zeit schwer. Als Pastoralteam wollen wir Sie mit Impulsen begleiten, die uns Mut und Orientierung geben können.

Lesen Sie auf dieser Seite die aktuellen Impulse.

Jetzt neu: Die Impulse als pdf zum einfacheren Ausdrucken. So können Sie die Texte auch anderen Menschen mitbringen.

 

 

 

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Ostern für Kinder erklärt

Pastoralreferent Mattia Zurlo


 

 

Impuls zum Triduum: Gründonnerstag, Karfreitag, Ostern 2021

- Diakon Ralf Schwenk -

Blick vom Ölberg auf Jerusalem
Blick vom Ölberg auf Jerusalem

 

Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus.

In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben.

Durch ihn sind wir erlöst und befreit.

Gal 6, 14

 

 

Ostern steht vor der Türe!
Halleluja, Halleluja

 

Noch einmal mit Einschränkungen, doch diese Tage gehören ja mittlerweile schon fast wie selbstverständlich zum Alltag! Ein wenig Ruhe und ein wenig Konzentration auf das Wesentliche, das sollte eh die Karwoche bestimmen, denn es ist die Woche, an deren Ende wir das höchste Fest der Christenheit feiern wollen. Ostern! Das Leiden und Sterben und schließlich die Auferstehung Jesu Christi. 

Nach dem Palmsonntag feiern wir am Ende der Kar-Woche - beginnend mit dem letzten Abendmahl am Donnerstag bis hin zur Auferstehungsmesse die heiligen drei Tage, das Triduum Sacrum, Triduum Paschale (Pas-cale) oder auch Ostertriduum genannt. Die österlichen drei Tage verteilt über drei Tage in mehreren Gottesdiensten: Die Feier des letzten Abendmahles, die Karfreitagsliturgie, die Auferstehungsmesse, gefeiert am Ostermorgen, oder zumindest nicht bevor die Nacht von Samstag auf den Ostersonntag hereinbricht. 

Eigentlich ist dies ein einziges großes Hochfest, ein einziger Gottesdienst, wovon wir insbesondere am Gründonnerstag noch etwas merken, wenn die Eucharistie an einen Nebenaltar gebracht wird und es keinen Schlusssegen gibt, sondern MessdienerInnen und Liturgen die Kirche still verlassen; auch Karfreitag endet die Liturgie mit einem Segensgebet und erst am Schluss der Auferstehungsmesse erfolgt wieder ein Schlusssegen.  

Um diesen Charakter der Heiligen Tage, des einen Hochfestes zu verdeutlichen, bemühen wir uns auch, jeweils in der gleichen Besetzung der Liturgen das Triduum zu feiern. Leider gelingt dies aufgrund der Personalsituation nicht in all unseren Kirchen, zudem versuchen wir auch, dass zumindest in allen Kirchen unseres Seelsorgebereiches an den Ostertagen Gottesdienste stattfinden können. 

Auch ist es gute Tradition, Osterbriefe zu schreiben. Athanasius, Bischof von Alexandrien und Kirchenlehrer, begründete mit seinen Osterbriefen diese Tradition wohl, um jeweils festzulegen, wann denn das Osterfest gefeiert werden würde. 

So gibt es eine Geschichte, die vom 39. Brief des Athanasius handelt, die  nachfolgend kurz erzählt sei: 

„Aus dem Kloster der ägyptischen Wüste schickte man einen Novizen zu Bischof Athanasius nach Alexandria, um zu fragen, wann denn in jenem Jahr das Osterfest zu feiern sei.

Der Novize eilte und platzte voll Eifer bei dem großen Bischof herein: ‚Dein Osterbrief, Vater! … damit wir die Nacht des Halleluja nicht versäumen!‘

Der Bischof stand nicht an seinem Schreibpult. Federkiel und Tinte lagen bereit, und auch ein Blatt Papyrus lag auf dem Pult, …keine Zeile darauf, … kein Wort, …nichts.

Einladend lächelte der Alte: ‚Setz dich zu mir, mein Sohn. Genieße! …die Sonne, ihre Wärme, …das Licht.‘

‚Vater, …‘

‚Genieße! …die Blumen und ihren Glanz, …die Stunde, …den Augenblick.‘

‚Vater, die Brüder warten...‘

In sich versonnen schwieg der große Athanasius.

Nach geraumer Weile schaute er den Novizen an und … durch ihn hindurch in ferne Weiten.

‚Ostern?… Wenn du in einem Blütentropfen alle Schönheit der Welt erkennst, … die Welt dir auf dem Kopf steht, …eine Ahnung dir aufgeht und das Herz dir singt, …dann…‘

Und er schwieg.

Langsam stand er auf, griff aus einer Lade einen Briefpapyrus und reichte ihn dem Boten.

‚Der war und der ist und der sein wird segne die Brüder mit seiner Freude.
Halleluja, jetzt und jeden neuen Tag.“

                   (Albert Altenähr)

 

Unser Seelsorgeteam wünscht Ihnen ein gnadenreiches Osterfest, soweit es möglich ist, im Kreise Ihrer Familien. Haben Sie Geduld mit allem, was die Pandemie angeht, und bitten wir Gott, dass er uns beisteht diese baldmöglichst zu überwinden. 

Ihm Namen unseres Seelsorgeteams grüßt Sie herzlichst 

Ralf Schwenk, Diakon 

 

 

Gründonnerstag
Gebet

Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend vor seinem Leiden hat dein geliebter Sohn der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet. 

Gib, dass wir aus diesem Geheimnis die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

 

Evangelium

Joh 13, 1 – 15

+ Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.

Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. 

Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.

Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

 

Gedankensplitter

Der Tag, an dem Jesus das letzte Mal mit seinen Jüngern zusammengesessen hat und das letzte Abendmahl gefeiert hat. Mit dieser Hl Messe beginnen die Österlichen Tage. Als Gedächtnistag des letzten Abendmahls und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst kommt dem Gründonnerstag ein hoher Rang in der Liturgie zu. 

Vielleicht spüren Sie in diesem Jahr auch die besondere Situation, endlich die Ostertage wieder in einer Liturgie nicht nur vor dem Bildschirm erleben zu können, sondern selbst vor Ort dabei zu sein. Auch wenn wir noch nicht wieder alle gemeinsam Platz in unserer Kirche finden, können wir doch wieder miteinander feiern. Das Miteinander Feiern ist das was wesentlich zu den Grundvollzügen unseres Glaubens gehört. Konsequenterweise wurden in diesen Tagen die sogenannten Privatmessen im Petersdom abgeschafft. Hierzu gibt es unterschiedliche Haltungen, die hier jedoch nicht diskutiert werden sollen. Wesentlich ist, dass die Messe egal wie sie gefeiert wird ein Grundvollzug der gesamten Kirche ist und keine private Angelegenheit. Insofern ist der Begriff „Privatmesse“ irreführend. Jesus bezieht jedoch alle am letzten Abendmahl ein, sogar Judas, obwohl oder gerade weil er wusste, dass dieser ihn verraten würde. Mithin ist die Feier der Hl. Messe an alle Gläubigen gerichtet, ob sie nun Sünder sind oder nicht. Und zudem feiern wir die Messe ja auch für alle, die aus gesundheitlichen oder anderen schwerwiegenden Gründen keine Gelegenheit haben, an der teilzunehmen. Gerade jetzt während der Coronapandemie haben sicher viele auf die digitalen Angebote auch aus unserer Pfarrei zurückgegriffen. 

Wenn wir die Kartage des Leidens- und Sterbens Jesu genauer betrachten, können wir an dieser Stelle festhalten, dass es auch eine Zeit der Entbehrung und Trauer in der Krise der Kölner Kirche ist, die wir auszuhalten haben. Es schmerzt zu sehen, was im Namen er Kirche (nicht Gottes!) vielen Menschen an Unrecht geschehen ist. Und das sind nicht nur die Fälle sexualisierter Gewalt, sondern auch der Fälle von Machtmissbrauch, die zwar nicht so dramatisch, aber für die Betroffenen ebenso schmerzliche Empfindungen ausgelöst haben. Vielleicht bringt dieses Osterfest uns ja dazu, nach dem Verarbeiten der aufgedeckten Missstände neue Wege zu gehen. Neues zu beginnen. Ich wünsche es uns allen sehr. 

Der Empfang der Eucharistie am Gründonnerstag wird uns jedenfalls klar machen, dass Christus jeden von uns im Blick hat und sich uns bedingungslos schenkt. 

 

Gebet

Allmächtiger Gott, du stärkst uns immer im Abendmahl deines Sohnes. Sättige uns beim himmlischen Gastmahl mit dem ewigen Leben.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

 

 

Karfreitag
Gebet

Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Leiden deines Sohnes hast du den Tod vernichtet, der vom ersten Menschen auf alle Geschlechter übergegangen ist.

Nach dem Gesetz der Natur tragen wir das Abbild des ersten Adam an uns; hilf uns durch deine Gnade, das Bild des neuen Adam in uns auszuprägen und Christus ähnlich zu werden, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

Aus der Passion unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes
( Joh 19, 16b - 30)

Sie übernahmen Jesus. Und er selbst trug das Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzig­ten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus. Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. 

Diese Tafel lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. 

Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies taten die Soldaten. 

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 

Danach, da Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß voll Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm voll Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

 

Gedankensplitter

Wir begehen das Leiden und Sterben Jesu Christi. Für mich immer wieder einer der eindrucksvollsten Gottesdienste im liturgischen Jahreskalender. Ohne Orgelmusik, möglichst still und ruhig, nur mit dem „A capella“ Gesang der Liturgen und Gläubigen versehen, den Lesungen inclusive der Leidensgeschichte, den Großen Fürbitten, der Kreuzverehrung und der Kommunionspendung. Mancherorts wird auf die Kommunionspendung verzichtet, um innerhalb der drei österlichen Tage und Feiern auch das Eucharistische Fasten hervorzuheben. 

Zu Beginn werfen sich die Liturgen zur Prostatio nieder - zum Zeichen der Demut, Hingabe und Flehentlichen Bitte. Vielleicht empfinden/sehen wir gemeinsam in dieser Zeichenhandlung in diesem Jahr ähnlich. 

Ja, wir haben zu bitten! Wir bitten Gott um Gnade angesichts der schrecklichen Pandemie, die so vielen Menschen das Leben kostet, wir sehen das Versagen der Kirche, aber auch unser eigenes und wir haben es vielleicht auch nötig, ein wenig mehr demütig zu sein. Schauen wir auf die Probleme, an denen wir alle beteiligt sind (ich nenne nur das Beispiel Umwelt).

Ich möchte einladen, wenigstens in Gedanken gemeinsam niederzuknien und uns unserer Schuld bewusst zu werden - ganz gleich wo wir sie auf uns genommen haben - und Gott um sein Erbarmen bitten. 

Er ist für uns ans Kreuz gegangen, hat sich bloßstellen lassen – weil er uns liebt. Versuchen wir wenigstens, das eine oder andere zu ändern.

 

Gebet

Allmächtiger, ewiger Gott, durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes hast du uns das neue Leben geschenkt.

Bewahre in uns, was deine Barmherzigkeit gewirkt hat, und gib uns immer wieder durch den Empfang des Sakramentes die Kraft, dir treu zu dienen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Ostern
Gebet

Allmächtiger, ewiger Gott, am heutigen Tag hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen. Darum begehen wir in Freude das Fest seiner Auferstehung.

Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln. 

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
(Joh 20, 1 – 9)

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. 

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein.  Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. 

 

Gedankensplitter

Lumen Christi - Deo gratias. Christus ist das Licht der Welt. Ohne ihn würden wir nicht leben. Ohne sein Licht wäre es dunkel in unseren Herzen. Er ist das Licht der Welt. 

Halleluja. Lobet und preiset ihr Völker den Herrn! 

Das höchste Fest der Christenheit. In der Regel immer gefeiert am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. 

Wir erinnern uns daran und feiern das Christus erstanden ist. In der Eucharistie feiern wir den lebendigen Gott der sich uns austeilt. 

Weil am frühen Ostermorgen das leere Grab von den Frauen entdeckt wurde, ist die Morgenröte das Symbol der Auferstehung. 

Daher beginnt die Osternacht mit der Lichtfeier. An dem gesegneten Feuer, das vor der Kirche entzündet wird, wird die Osterkerze, Symbol für Christus entzündet. Dann werden die griechischen Buchstaben Alpha und Omega und die Jahreszahl angebracht bzw. bezeichnet. So wird zeichenhaft deutlich, dass Jesus Christus im Zentrum aller Zeiten steht, gestern heute und in Ewigkeit. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ – „Deo gratias“ zieht die Gemeinde in feierlicher Prozession mit dem Osterlicht in die dunkle Kirche ein. Indem sich das Licht immer mehr ausbreitet, entfaltet es seine volle Leuchtkraft. So wird an dem alten christlichen Brauch des Lucernar, dem festlichen Entzünden und der Begrüßung des Lichtes am Abend, in dieser Nacht deutlich, dass Christus die Dunkelheit des Todes in seinem Tod und seiner Auferstehung überwunden hat. 

Das Exultet schließt sich als kunstvoll gestalteter Lobpreis der Heilstaten Gottes an, wie er sie in der Geschichte des Heils, besonders aber in Jesus Christus, an uns erwiesen hat: “O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden. 

Nach dem Wortgottesdienst, der mit der Lesung des ersten Schöpfungsberichts beginnt und mit dem Osterevangelium endet, findet die Tauffeier oder Tauferneuerungsfeier statt. 

Die anschließende Eucharistiefeier dieser Nacht ist ganz erfüllt vom Jubel über den Sieg Jesu Christi über Sünde und Tod. Im österlichen Mahl schenkt uns der Auferstandene seine bleibende Nähe. Wenn wir uns wie die Emmausjünger um ihn versammeln und miteinander das Brot brechen, wird er unter uns und in uns gegenwärtig. So lässt diese Feier in uns die Freude wachsen, dass der Glanz dieser Nacht von nun an stärker ist als alle Dunkelheiten, in die wir Menschen uns verstricken können.

 

Gebet

Allmächtiger Gott, du hast deiner Kirche durch die österlichen Geheimnisse neues Leben geschenkt. Bewahre und beschütze uns in deiner Liebe und führe uns zur Herrlichkeit der Auferstehung.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. 

Der Herr wende uns sein Angesicht zu und schenke uns Heil. 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Nachösterlicher Ausblick

 

Nur Drei Tage...

 

KARFREITAG

hilflos und ohnmächtig

alleingelassen

gelähmt und voller Angst

zerbrochen und ausgeliefert

verzweifelt und verletzt

 

KARSAMSTAG

leer

Lösungen klopfen an

Geduld will Platz gewinnen 

Tröstungen tun weh

verstanden werden 

nicht mehr so schlimm

aber noch nicht vorbei

 

OSTERN

durchatmen 

neue Perspektiven wahrnehmen

Neues mutig zulassen 

sich von der Zukunft herausfordern lassen 

Klarheit 

Leben wieder gestalten

Glück

 

Nur Drei Tage - wie eine Ewigkeit

Nur Drei Tage - warten auf eine Lösung

Nur Drei Tage - mitten im Alltag

 

Nur Drei Tage - bis zur Er-Lösung                    

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Palmsonntag für Kinder erklärt

Pastoralreferent Mattia Zurlo


 

 

 

 

Impuls zum sechsten Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Pfarrer Markus Feggeler -

 

Hosanna dem Sohne Davids!

Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,

der König von Israel. Hosanna in der Höhe! 

Mt 21, 9

 

 

Gebet

Allmächtiger, ewiger Gott, deinem Willen gehorsam, hat unser Erlöser Fleisch angenommen, er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.

Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

 

Evangelium

Mk 11, 1-10

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

Es war einige Tage vor dem Paschafest Sprich: Pas-chafest. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Bétfage und Betánien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger aus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet das Fohlen los und bringt es her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht es; er lässt es bald wieder zurückbringen.

Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße ein Fohlen angebunden und sie banden es los.

Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf.

Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere aber Büschel, die sie von den Feldern abgerissen hatten. Die Leute, die vor ihm hergin­gen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

 

Gedankensplitter

Mit dem Hosanna des Palmsonntages starten wir in diesem Jahr in eine besondere Karwoche. Beim Einzug des Herrn in seine Stadt Jerusalem begleiteten ihn Jubelrufe und Freudenbekundungen der Menschen. Königliche Würde verbindet sich zugleich mit dem Verzicht auf weltliche Macht: nicht „hoch zu Ross", sondern auf einem Esel, dem Lasttier der einfachen Leute, kommt der Friedenskönig. Er kommt in Demut und mit Güte, nicht mit Pauken und Trompeten. Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Seine Macht ist die Macht der Liebe!

In diesen Tagen stehen viele von uns unter dem Eindruck der Ereignisse rund um das nun endlich veröffentlichte Gutachten zum Umgang der Kölner Bistumsleitung mit sexualisierter Gewalt. Im (vorläufigen) Ergebnis müssen erste Würdenträger auf die Ausübung ihrer Ämter verzichten oder sie haben ihren Rücktritt angeboten. Die Einsicht in Fehlverhalten kommt für viele (zu) spät und es fällt offenkundig allen schwer, das alles zu verstehen. Nicht mehr „auf hohem Ross" unterwegs zu sein, gilt es zu lernen, dass „Macht" sich nicht immunisieren darf gegen jede Form von Verantwortung. Hoffen wir, dass nun auch die Opfer jeder Form von Gewalt mehr in den Blick geraten und an „An-Sehen" gewinnen. Mit Recht haben sie Aufklärung und Transparenz angemahnt. Hier sind sicher noch viele Schritte zu gehen...

Häufig ist in diesen Zeiten von einer tiefen und vielleicht noch nicht dagewesenen Vertrauenskrise die Rede, die sich beispielsweise auch in hohen Austrittszahlen niederschlägt. Ich bin überzeugt, dass sich das nicht so einfach erklären lässt und kurzsichtige Schuldzuweisungen nicht den Kern treffen. Für viele hat das Fehlverhalten von Priestern in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen das Fass jetzt endgültig zum Überlaufen gebracht. Für manche ist die Geduld aufgebraucht. Wer glaubt wem überhaupt noch irgendetwas? Wie lässt sich Vertrauen wieder herstellen, wenn sich in unserer Kirche so tiefe Risse, Spaltungen und Parteiungen zeigen? Mich bewegen diese Fragen sehr...

Mit dem Start in die Karwoche gerät für mich auch das Zentrum unseres Glaubens wieder in den Fokus: das stellvertretende Sterben des Einen (Christus) aus Liebe ermöglicht würdiges Leben für alle. Einer lädt Schuld auf sich für alle, weil keiner sonst ohne Schuld ist. Erlösen können wir uns nicht selber - dazu braucht es Christus. Auferstehung und Leben sind ein Geschenk, das wir uns nicht erkaufen oder erarbeiten können.

In aller gebotenen Bescheidenheit möchte ich auch dieses Jahr dazu einladen, die Kar- und Ostertage bewusst mitzufeiern. Was eint und verbindet uns denn, wenn nicht der Blick auf Christus und den Kern unseres Glaubens, die Osterbotschaft!

Immer wieder sagen mir Menschen, dass Ihnen zwar der Glaube dieser Kirche schwerfällt, dass sie aber weiter glauben wollen. Auch wenn für mich persönlich Glaube und Kirche zusammengehören, macht es mir doch Hoffnung, dass aus der Kirchenkrise nicht unbedingt für alle eine Gotteskrise werden muss. Gemeinsam auch mit allen anderen Christen glauben wir an einen Gott, der aus Liebe zu uns bis ans Äußerste geht. Lassen wir uns von nichts und niemandem in der Welt den Glauben an den Gott nehmen, der uns zu Ostern Hoffnung und Zukunft schenkt!

 

Ausblick in die Woche

Sym-pathie meint in seiner ursprünglichen Bedeutung Mit-Leiden. 

Sym-pathische Menschen sind demnach nicht nur Menschen, die wir gut leiden können. Es sind Menschen mit der Fähigkeit, Freude und auch Leid anderer mitzufühlen, die ihren Finger in Wunden legen, die uns darum vielleicht auch manchmal quer-kommen…

Anti-pathie gibt es in einer manchmal entsolidarisierten Gesellschaft genug! Die Karwoche lädt ein, sym-pathisch zu werden...

mit Christus, der für uns den Weg des Leidens geht;

mit den Opfern und leidtragenden der Pandemie, die immer noch andauert;

mit Menschen, die unseren Trost und Zuspruch suchen;

mit ungezählten Sorgen und Nöten.

Was macht uns als christliche Menschen sym-pathisch? 

 

Gebet

Herr, unser Gott, du stärkst immer wieder im heiligen Mahl. Durch das Sterben deines Sohnes gibst du uns die Kraft, das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt. Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade, das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen in unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmherzige Gott: 

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

 

 

 

 

 

Impuls zum fünften Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Priesteramtskandidat Jan Schönthaler -

 

Verschaff mir Recht, o Gott,

und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!

Rette mich vor bösen und tückischen Menschen,

denn du bist mein starker Gott.

Ps 43 (42), 1–2

 

 

Gebet

Herr, unser Gott,

dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt

dem Tod überliefert.

Lass uns in seiner Liebe bleiben

und mit deiner Gnade aus ihr leben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Lesung

Hebr 5, 7–9

Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.

Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehor­sam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

 

Gedankensplitter

Der fünfte Sonntag in der Fastenzeit wird traditionell als Passionssonntag bezeichnet. Die Lesung aus dem Hebräerbrief passt auf jeden Fall gut zu dieser Bezeichnung. In knappen Worten finden wir darin die ganze Ge­schichte des Leidens und der Erhöhung Christi zusammengefasst. 

Ein schwieriger Text, für mich jedenfalls schwierig. Christus wird uns vor Augen geführt in seiner menschlichen Zerbrechlichkeit, mit seiner Bitte, vom Tod gerettet zu werden, schreiend und weinend. Das menschliche Leiden Jesu kann man nicht einfach verharmlosen - indem ich mir sage, er war ja Gott. Was danach kommt, wissen wir ja - das Leiden: Gefangen­nah­me, ungerechte Urteile, Verspottung, Schläge, Bespucken, Geißelung, Dor­nen­krone, der Weg der Schande bis ans Kreuz… und dann der Tod. Dazu kommt noch diese erstaunende Aussage, dass er durch das Erlittene den Gehorsam lernte - eine grausame Lektion? Emotional könnte man dann sagen: Steht so was da wirklich in der Bibel? Wie schrecklich. Was für ein Gottesbild - wo bleibt denn die Gute Nachricht?

Doch, obwohl ich der erste bin, der es verpasst, gibt diese Lesung eine tiefere Antwort auf das Leiden und die Todesangst, als alles, was ich mir hätte ausdenken können. Erstens sagt es nämlich, dass Christus erhört worden ist. Er ist nicht nur vom Tod bewahrt worden, sondern ist durch seine Gottesbeziehung aus dem Tod heraus gekommen. Dann erklärt sich auch die Aussage über den Gehorsam im Leiden - und zwar als das totale Vertrauen des Sohnes, welches selbst im Äußersten hält. Christus vertraut und gehorcht dem Vater auch da, wo ihm Sachen zustoßen, die im Wider­spruch zu seinem Sohn-sein stehen.

Diese Beziehung Christi zum Vater, die über den Tod hinaus Bestand hat, steht uns offen als das ewige Heil. Voraussetzung gibt es nur eine: Chris­tus zu gehorchen, d.h. in ihm zu Kindern Gottes werden. 

So bietet uns diese sperrige Lesung einen Ausblick auf Ostern, auf die Auferstehung und auf das ewige Leben, das keinen Tod mehr fürchten muss.

 

Ausblick in die Woche

Ein kleines Gedicht von Angelus Silesius‘ „Cherubinischer Wanders­mann“ (Nr. 52. „Die Liebe hat‘s erfunden“) kann ein guter Aus­gangspunkt medi­tativer Vertiefung in die heutige Lesung werden:

Dass Gott gekreuzigt wird, dass man ihn kann verwunden,

Dass er die Schmach verträgt, die man ihm angetan,

Dass er solch Angst aussteht und dass er sterben kann,

Verwundere dich nicht: die Liebe hat‘s erfunden.

 

Gebet

Allmächtiger Gott, du hast uns das Sakrament der Einheit geschenkt.

Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben, dessen Leib und Blut wir empfangen dürfen.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen in unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmher­zige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

 

 

 

 

 

 

Impuls zum vierten Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Diakon Achim Roos -

 

Freue dich, Stadt Jerusalem!

Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.

Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.

Jes 66, 10–11

 

 

Gebet

Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf wunder­bare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Evangelium

Joh 3, 14–21

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Wie Mose die Schlange in der Wüs­te erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Men­schen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. 20Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

 

Gedankensplitter

Wenn wir mit dem Auto fahren oder wandern, sehen wir häufig Kreuze. sie erinnern an tragische Ereignisse im Leben eines Menschen oder einer Ge­meinde. Sie sprechen von Freud und Leid einer Familie. Sie sind Aus­druck unseres Glaubens und der Volksfrömmigkeit übe Jahrhunderte hinweg-Das Kreuz ist Zeichen unseres Glaubens.

Sicher, das Kreuz ist die Erinnerung an eine der schlimmsten Formen des Leidens und des Sterbens eines Menschen. Aber in unserem Fall - im Leiden und Sterben dieses Jesus von Nazaret - hat es eine andere, tie­fere und wichtigere Dimension. Sie beschreibt genau das, was wir im Evangelium gehört haben: der Menschensohn - als Jesus Christus - muss erhöht werden, damit jeder der glaubt, in ihm - dem Gekreuzigten - das ewige Leben hat. Genau dies ist es doch, was unseren Glauben aus­macht. Dass da einer sein Leben hingibt für seine Freunde - wie Jesus dann im Abendmahlsaal seinen Jüngern sagt.

Ja, es ist der Tod eines Menschen, den wir da am Kreuz sehen, doch dahin­ter steckt die Liebe, die Gott uns zeigt, als er seinen Sohn in die Welt schickte – bis zum Kreuz.

Daran zu glauben, ist wohl für manche schwer. Dies beschreibt Jesus selbst, wenn er vom Glauben und dem Nichtglauben können und wollen spricht.

Doch für jene die glauben, wird dieses Kreuz und vor allem der, der da am Kreuz hängt, zum Symbol eines Lebens aus Liebe und durch Liebe.

Neben den Kreuzen in den Klöstern der Mutter Theresa von Kalkutta soll gestanden haben „für dich“. Einmal hat sie dazu gesagt: „Der Glaube muss, um echt zu sein, gebende Liebe sein. Glaube und Liebe gehen zu­sammen.“

Vielleicht sollten wir neben unsere Kreuze die Worte schreiben, die wir ge­hört haben: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn in die Welt gesandt nicht um die Welt zu richten, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Dann könnten wir besser verstehen, glauben und beken­nen, was dieses Zeichen auf unseren Fluren, an und in unseren Häusern und Schulen bedeutet - für uns und für alle, die damit ihre Schwierigkeiten haben.

Zum Schluss noch eine kleine Begebenheit, die unser Evangelium passend illustriert:

Der Großvater ging mit Paul spazieren. Es war ein eiskalter Wintertags Paul freute sich an Eis und Schnee, hopste, stapfte. Der Großvater folg­te ihm lächelnd aber mühsam. Sein Herz war krank, sehr krank. Sie ka­men zum Teich, der zugefroren war: „Da muss Eislaufen herrlich sein“, – rief Paul.

Der Großvater warnte. Dicht am Ufer stand der alte Mann, als Paul schon beide Beine aufs Eis gesetzt hatte. „Lass es, Paul!“ Aber der Ruf kam zu spät. Paul war eingebrochen im Eis, schrie und klammerte sich an Rand und Brocken.

Zitternd strecke der Großvater seinen Stock dem Buben entgegen. Der fasste ihn, zog sich mühsam empor. All seine Kräfte setzte der Alte ein, um auf den Beinen zu bleiben, den Stock fest in der Hand. Die Rettung gelang.

In den Armen des Retters geborgen und so schnell der Alte konnte, kehrten Paul und der Großvater heim. Dem Buben half eine warmes Bad und das Bett, aber für den Großvater war dieses Ereignis zu viel, zu anstrengend, zu aufregend gewesen. Ein Herzanfall nahm ihm das Leben, Die Trauer der Lieben war groß.

Bald nach der Beerdigung wollten die Angehörigen das, was dem Groß­vater gehört hatte, wegräumen, weggeben. Mit starrem Blick schaute Paul zu. „Nein“, rief er plötzlich, „werft den Stock nicht weg, er ge­hört mir. Damit hat mir der Großvater das Leben gerettet, seines hat er dabei verloren. Solange ich lebe, will ich diesen Stock bei mir haben als Zeichen seiner Liebe zu mir“. 

So viel kann ein Stück Holz bedeuten!

Das Kreuz ist das Zeichen unserer Rettung!

 

Ausblickendes Gebet in die Woche

Gott, gib mir in der kommenden Woche die Kraft, immer intensiver auf Ostern zuzugehen und mich auf Deine Auferstehung vorzubereiten. 

Du, der lebt und herrscht in Ewigkeit.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen in unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmherzige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

 

 

 

 

 

 

 

Impuls zum dritten Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Pfarrer Bonifatius Müller -

 

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich:

Freut euch! Denn der Herr ist nahe. 

Phil 4, 4.5

 

 

Gebet

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt uns an.

Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Lesung

Ex 20, 1–3.7–8.12–17

In jenen Tagen sprach Gott auf dem Berg Sínai alle diese Worte: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht die Ehe brechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren.

Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

 

Gedankensplitter

Jemand sagte mir in dieser virusschwangeren Zeit: die Pandemie bringt sehr viel vom Charakter von uns Menschen zum Vorschein. Die Guten ver­suchen immer besser zu werden; und die anderen kümmern sich nur um ihren eigenen Vorteil und nennen das: Freiheit. Das klingt wie eine Pla­katwerbung für die Caritas. Ist es aber nicht. 

 

„FREIHEIT“ - was verstehen wir hier in unserem westlichen Europa unter diesem Begriff? - „Ich lebe in einem freien Land. Ich kann tun und lassen, was ich will… Ich lass mir da nicht dreinreden, lass mir von anderen nicht vorschreiben, wie ich zu leben habe.“ Genau deshalb verbinden viele die Religion im Allgemeinen und erst Recht mit katholischer Kirche im Be­son­deren, oft nicht unbedingt mit „Freiheit“, sondern eher mit einem Stop-Schild, das Freiheit beschneidet und Leben ausbremst. Da gibt es nur Vor­schriften, Gebote und Verbote. Und  viele gläubige Christen, v.a. auch Katholiken, werden nicht selten müde belächelt oder auch aggressiv in Talkshows ab­gekanzelt, weil sie diesen Wust an Geboten und Verboten nicht schon längst über Bord geworfen haben.

 

Die heutigen Texte der Lesung aus dem Buch Exodus scheinen ihnen Recht zu geben. „Du sollst nicht… Du sollst nicht… Du sollst nicht…“ 

Die mei­s­ten von den Älteren mussten das in der Schule noch auswendig lernen. Diese 10 Gebote sind aber im Zusammenhang der Geschichte Isra­els und damit auch unserer Geschichte mit unserem Herrgott eher als An­gebote zum Leben zu verstehen. Gott geht es hier eben nicht um die Be­schnei­dung und Einschränkung meiner Freiheit, ganz im Gegenteil: Gott garan­tiert uns diese Freiheit, wenn wir uns den gesellschaftlichen, den ethi­schen und moralischen und zwischenmenschlichen Gebote stellen. Es geht um die Garantie von Freiheit, und zwar nicht nur für mich, sondern für alle! Und deshalb beginnen die 10 Gebote ja nicht mit dem ersten Ge­bot, sondern mit dem wichtigen Vorwort, in dem es heißt. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Sklavenhaus Ägyptens herausgeführt hat. Gott ist also nicht zuerst der Gesetzgeber, sondern der, der uns Men­schen frei macht, der uns aus allen Versklavungen und Verstrickungen herausho­len und uns zeigen will, was wirkliche Freiheit bedeutet. Alles, was da­nach an Einzelgeboten folgt, soll helfen, diese Freiheit für uns Menschen zu si­chern. Dabei könnte man das typisch deutsche „Du sollst…“ vom He­bräi­schen her genauso gut übersetzen, wie Pfarrer Michael Witti das mal sag­te, mit: „Du wirst doch nicht…“ - dann bekommt Vieles einen ganz an­de­ren Klang. Dann hieße es etwa - frei übersetzt - so:

 

Ich bin Gott, der dir die Freiheit geschenkt hat, du wirst doch nicht an­deren Götter und Götzen nachlaufen, die dich als Mensch wieder unfrei machen. Das sind heute eben nicht nur radikale Sekten oder pseudo­re­ligiöse Gruppen. Das kann auch die Besessenheit von Karrie­re­träumen sein, das kann die Verführung zu Luxus und Konsum sein, das „Alles-haben-wollen“, und ich Mensch merke gar nicht, wie ich mich selber mit all diesen Götzen unfrei mache.

 

Da heißt es dann sinngemäß: Ich bin Gott, der dir - und jedem anderen Menschen - die Freiheit geschenkt hat, du wirst doch nicht einem ande­ren nach dem Leben trachten, die Ehe und Familie eines anderen zer­stö­ren wollen, oder deine Freiheit missbrauchen, um dem anderen zu schaden.

 

Hier zeigen diese uralten Gebote: Ich darf in Freiheit leben, aber das kann nur fair und richtig sein, wenn ich die Grenzen meiner Freiheit ak­zeptiere. Das gilt für die Welt der Politik und Wirtschaft ebenso, wie in der Familie, in der Partnerschaft. Überall dort, wo Menschen andere dominieren und bestimmen wollen, da  gehen wir Wege der Unfreiheit, der Würdelosig­keit, der Menschenverachtung, die nicht Gottes Wege sind. 

Die 10 Gebote sind nicht Gottes Straßenverkehrsordnung. Sie sind Gottes Angebote, menschenwürdig, fair, verantwortlich und in Würde miteinan­der auf dieser Erde zu leben. 

 

Viele Kritiker aus allen möglichen politischen und religiösen Lagern zitie­ren heute den Artikel 1, Satz 1, des Grundgesetzes, wo es beginnt: “Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das wussten gläubige Menschen schon über 1000 Jahre vor Christus.

 

Ausblickende Fragen in die Woche

Was heißt das aber für mich - heute?

Exodus heißt übersetzt: Auszug.

Was ist mein Exodus?

Aus was oder wem muss ich ausziehen, um zur wirklichen Freiheit zu kommen? 

 

Gebet

Barmherziger Gott, du stärkst uns immer wieder durch das gemeinsame 

Mahl. Als schwache Menschen brauchen wir deine Hilfe. Nimm du unsere Schuld von uns und mache uns bereit für das kommende Fest. 

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen in unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmherzige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

 

 

 

 

 

 

Impuls zum zweiten Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Diakon Ralf Schwenk -

 

Mein Herz denkt an dein Wort: Sucht mein Angesicht!

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir.

Ps 27 (26), 8–9

 

 

Gebet

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Evangelium

Mk 9,2-10

+ aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit nahm Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. 

Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wol­len drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. 

Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stim­me aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäf­tigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten aufer­stehen.

 

Gedankensplitter

Ein Evangelium mit vielen Fragen und Herausforderungen! Zunächst hören wir die Einleitung „In jener Zeit", die gewählt und hinzugezo­gen wird, weil das Evangelium ja nur ein Ausschnitt aus dem Ge­samt­kon­text ist. Dennoch ist es interessant, der Frage nachzuge­hen, was es bedeutet: „In jener Zeit!“? Ist damit ausschließlich die Zeit von da­mals gemeint oder kann sie sich beliebig auch in einer ande­ren Zeit wiederfinden? Ich denke, „jene Zeit“ lässt sich beson­ders auch ins Heute übertragen. Gehen wir ein Stück weiter den Text entlang, so erfahren wir eine Situation, die in die Vergangen­heit verweist und an etwas festzuhalten versucht, was schon Jahr­hun­der­te alt ist. Markus blickt zurück ins Alte Testa­ment und be­müht die Propheten Mose und Elija. Eine Art von Resili­enz können wir in dieser Geschichte feststellen. Denn deutlich wird, dass Pet­rus, Ja­kobus und Johannes sich in einer ja fast exis­tenziellen Krise wieder­finden und versuchen, Lösungen zu erarbei­ten. 

Wir kennen das aus unserem eigenen Leben, wenn wir in einer Krise stecken, die ausgelöst ist durch Krankheit oder auch durch soziale Ungleichzeitigkeiten, zum Beispiel einer Trennung oder gar durch den Verlust eines Angehörigen. Noch bevor wir mit der Bewältigung dieser Krise beginnen, halten wir in unseren Erinnerungen an dem fest, was einmal war und versuchen, aus dieser Erinnerung heraus das Gleichgewicht wieder zu finden. Je nachdem wie stark die Krise jedoch ist, kommen wir schon unmittelbar nicht weiter. 

Petrus, Jakobus und Johannes haben diese Erfahrung - im Evange­lium in Kurzform beschrieben - wohl auch gemacht. Sie wollen die Erinnerungen, von denen sie durch die jahrhundertelange Tradition des Weitererzählens Hütten bauen. Wer ein Haus baut, der hat et­was Festes, wo er sich hin zurückziehen kann, wo er sich beheima­tet, ja ge- und beschützt fühlt. Doch sie merken genauso schnell, dass dieser Versuch scheitert. Jesus beruhigt sie jedoch nicht, son­dern deutet an, dass sie nach vorne schauen müssen. Und wir wie­de­rum merken, sie verstehen gar nicht, was das zu bedeuten hat. 

 

Ausblick in die Woche

Die Frage, die sich für uns daraus ergibt, gerade auch jetzt, wo so langsam Lockerungen im oder nach dem Lockdown passieren: Wollen wir zurück zu dem Vergangenen oder entdecken wir Neues, nie Da­ge­wesenes? Ändern wir vielleicht unser Verhalten oder gar den ge­samten Blickwinkel? 

Was bedeutet für mich „in jener Zeit“! Gestern, heute oder morgen? 

Was ist für mich wesentlich?  

Ich meine: die Fastenzeit kann uns ein Anstoß dazu sein zu fragen, worauf es in Zukunft ankommt.   

Vielleicht schaffen Sie es in der kommenden Woche einmal, für sich zu reflektieren, wer und was für Sie persönlich in Ihrem Leben wesentlich ist. 

Gönnen Sie sich eine Auszeit, um diesen Gedanken nachzuspüren!

 

Gebet

Herr, du gibst uns in der gemeinsamen Feier der Eucharistie an der Herrlichkeit deines Sohnes Anteil.

Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt an dem, was droben ist. Durch Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen in unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmher­zige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

 

 

 

 

 

 

Impuls zum ersten Sonntag in der Fastenzeit 2021

- Pastoralreferent Mattia Zurlo -

 

Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.

Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.

Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.

Ps 91 (90), 15–16

 

 

Gebet

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als eine Zeit der Umkehr und der Buße.

Gib uns durch ihre Feier die Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen.

Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

Evangelium

Mk 1, 12–15

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt.

Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.

Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

 

Gedankensplitter

Mit dem Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit, die uns auf das höchste Fest der Christen, Ostern, vorbereiten soll. Diese Zeit erinnert uns daran, dass Jesus Christus fastend und betend 40 Tage in der Wüste verbrachte. 

Die Kirche lädt uns in dieser Zeit ein, umzukehren und auf etwas zu verzichten. Die Einladung, umzukehren und auf etwas zu verzichten, scheint mir auf den ersten Blick in diesem Jahr unpassend, besonders wenn ich auf die Zeit seit Beginn der Corona-Pandemie zurückblicke.

Normalerweise kehren wir um, wenn wir einen falschen Weg gewählt haben, wenn wir etwas in unserem Leben ändern möchten bzw. müs­sen. Aber wie oft haben wir unseren Alltag, unsere Gewohnheiten in der letzten Zeit verändert? 

Viele Menschen mussten und müssen noch heute von zu Hause aus arbeiten. Schüler lassen sich ihre Aufgaben per E-Mail zustellen. Joggingrunden an der Agger ersetzen das Training im Fitness-Studio. Viele Eltern müssen von zu Hause ein Unterhaltungsprogramm für ihre Kinder täglich organisieren. Selbst die Hygienemaßnahmen bei den Gottesdiensten haben sich immer wieder verändert. 

Dennoch lädt uns diese Fastenzeit besonders dazu ein, auf uns selbst zu schauen und über uns selbst nachzudenken: Gibt es etwas, was ich in meinem Leben ändern möchte? 

Gibt es Ereignisse in meiner Lebensgeschichte, die ich loslassen will, mit denen ich mich versöhnen möchte?

Manchmal ist es schwierig, sich mit solchen Fragen auseinanderzuset­zen und eine Antwort zu finden. Man braucht eine innere Vorberei­tung. Eine große Hilfe kann das Beten sein. Durch das Gebet, allein oder in einer Gruppe, können wir näher bei Gott sein, und zur inneren Ruhe kommen.  

Unter den schon genannten Bedingungen, fällt es mir in diesem Jahr ziemlich schwer, auf etwas zu verzichten - besonders wenn ich auf die vergangenen Monate zurückschaue. Gerne würde ich endlich mal wie­der meine Freunde persönlich treffen und zum Beispiel mit ihnen ins Restaurant essen gehen, im Kino einen Film schauen, in die Ther­me gehen, zu meiner Familie in Italien fliegen…

Jede und jeder von uns weiß ganz genau, worauf sie/er seit langer Zeit verzichten musste und heute noch muss. 

Mehr als Verzichten soll meiner Meinung nach aber diese Fastenzeit eine Zeit sein, in der wir uns etwas Gutes für unsere Seele tun. 

Was ist das für Sie?

 

Gebet

Guter Gott, du hast uns das Brot des Himmels gegeben, damit Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen.

Erhalte in uns das Verlangen nach diesem wahren Brot, das der Welt das Leben gibt, und stärke uns mit jedem Wort, das aus deinem Mund hervorgeht.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Segen

Es segne, bewahre und beschütze uns, die Menschen unserer Pfarrei St. Johannes und die Welt, in der wir leben, der barmherzige Gott, 

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 

 

Ausblick in die Woche

Für die kommende Woche lade ich Sie ganz herzlich ein, im Alltag ein Moment zu finden, um das folgende Gebet zur Gelassenheit allein oder mit anderen zu sprechen. 

Gott gebe mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, 

die ich nicht ändern kann.

Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.

Und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

Friedrich Christoph Oettinger

 

 

 

 

 

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Aschermittwoch für Kinder erklärt

Pastoralreferent Mattia Zurlo


 

 

 

 

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Ein besonderer Gruß für die Gemeinde

Karnevalsgruß des Pastoralteams


 

 

 

 

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Video für die Kleinen zu Karneval

Pastoralreferent Mattia Zurlo


 

 

 

 

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Digitaler Schulgottesdienst

zum Thema Segen